Neue Schulkooperation mit dem Humboldt-Gymnasium Düsseldorf

Wer die Aktivitäten von SEWA e.V. schon länger Zeit verfolgt, wird bemerkt haben, dass die Elektrifizierung von Schulen im ländlichen Raum zu einem langjährigen und erfolgreichen Konzept des Vereins gehört. Wer aber denkt, dass Solarpanels nur auf burkinischen Schulen installiert werden, täuscht sich gewaltig.

Im Rahmen eines Klimaprogramms der Stadt Düsseldorf werden Bürgergesellschaften, die in Solaranlagen investieren wollen, öffentliche Dachflächen für Photovoltaikinstallationen zur Verfügung gestellt. Das Energieeinspeisegesetz garantiert den Betreibern der Anlage, dass sie ihren Strom in das öffentliche Stromnetz einspeisen dürfen und dafür eine fixe Vergütung erhalten.

Fünf Eltern des Humboldt-Gymnasiums Düsseldorf haben sich zur Humboldt Solar GbR zusammengeschlossen und als eine der ersten eine 30 kW Anlage auf dem Dach der Schule installiert.

 

Die Anlage ist Investment, was sich für die Gesellschafter in 15 bis 20 Jahren auszahlen soll. Gleichzeitig soll die PV-Anlage den Schülern des Humboldt-Gymnasiums die Thematik der regenerativen Energien und der Nachhaltigkeit näher bringen. Ein doppelter Gewinn also. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass sich die Gesellschafter der Humboldt Solar GbR entschlossen haben, ein Solarprojekt an der Grundschule Saya im Provinz Yatenga finanziell mit 1.000 € zu unterstützen. Am Humboldt-Gymnasium wird im Kollegium und der Schülerschaft darüber hinaus an einem Konzept gearbeitet, wie die Kooperation mit SEWA e.V. und einer burkinischen Schule am besten pädagogisch und organisatorisch umgesetzt werden kann. Auch hier sind bereits gut 1000 Euro zusammen gekommen.

Schulkooperationen bieten eine sehr gute Möglichkeit, Schülern in Deutschland die Ressourcenknappheit in Entwicklungsländern vor Augen zu führen. Zwei Schulen, mehr als 6000 km voneinander entfernt, beide mit einer Solaranlage auf dem Schuldach und mit ähnlichen Zielen! Die burkinische Schule ohne Anschluss an das allgemeine Stromnetz wird durch ihre PV-Anlage in die Lage versetzt, auch denjenigen Schülern in den Abendstunden Unterricht zu bieten, die tagsüber auf den Feldern arbeiten müssen. Wenn die Düsseldorfer Schüler auf den Lichtschalter drücken kommt der Strom zwar immer noch aus dem konventionellen Stromnetz, aber die Thematik der Nachhaltigkeit und der immer knapper werdende klassischen Energieressourcen sind gerade in den letzten Zeit in das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit gerückt.

Die PV-Anlage auf dem Dach der Schule trägt einen großen Teil zur fachlichen Aufklärung bei und – über Umwege - auch im physikalischen Sinne zur Stromversorgung der Schule. Sensibilisierungmaßnahmen, wie sie in den burkinischen Schulen durchgeführt werden, verfolgen ein ähnliches Ziel. Verschärfend kommt in Burkina Faso selbstverständlich hinzu, dass die PV Anlage darüber entscheidet, ob ein Großteil der burkinischen Schüler überhaupt Zugang zu Bildung bekommt. Die Solaranlage ist oft die einzige Lichtquelle im Dorf und damit vor allem in den Abendstunden, die durch die Nähe zum Äquator schon gegen sechs Uhr Abends beginnt, Anziehungspunkt und sozialer Treffpunkt nicht nur für Schüler und Lehrer.

Während die burkinische Anlage einen essentiellen Beitrag zur Erhöhung der Bildung und Lebensqualität darstellt, muss auch in Deutschland verstärkt über alternative Energiequellen nachgedacht werden. Hier können beide Seiten viel voneinander lernen. In diesem Sinn sind wird guter Hoffnung, dass diese neue Kooperation vor allem durch die Düsseldorfer PV-Anlage zu einem besonders fruchtbaren, gegenseitigen Austausch wird.

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